Die Pflege braucht mehr Zeit für Menschen

Am 25.08.2014 besuchte der Bundestagsabgeordnete für den Kreis Leer, Markus Paschke, unser Haus am Königsmoor. In intensiven Gesprächen mit Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informierte er sich über die Arbeitsbedingungen und Schwerpunkte einer stationären Pflegeeinrichtung.

Die nachfolgende Pressemitteilung wurde von ihm am 2. September 2014 an die örtliche Presse weitergegeben:

Markus Paschke (SPD): „Die Pflege braucht mehr Zeit für Menschen und eine angemessene Bezahlung für die Pflegekräfte“

Moormerland – „Die Qualität der Pflege in Deutschland ist bedroht. Die Pflegekräfte können sich für die Bewohnerinnen und Bewohner kaum mehr die eigentlich benötigte Zeit nehmen“, sagt der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Paschke. Der Sozialdemokrat hatte auf Einladung des Bundesverbandes der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) das Pflegeheim „Am Königsmoor“ in Moormerland besucht. Paschke hatte dort nicht nur die Möglichkeit, mit der Heim- und Pflegeleitung zu sprechen, sondern führte auch Gespräche mit den Bewohnern des Hauses sowie einer Mitarbeiterin des Medizinischen Dienstes der Privaten Krankenversicherungen.

Aktiv brachte er sich auch in die Freizeitgestaltung der Bewohner ein. Paschke spielte mit ihnen gemeinsam Bingo und begleitete einen Bewohner auf seinem Spaziergang im Garten des Pflegeheims.

„Ich habe in dem Pflegeheim in Veenhusen engagierte Mitarbeiter und zufriedene Heimbewohner angetroffen“, so das Fazit des Bundestagsabgeordneten nach seinem mehr als vierstündigen Besuch. Einig war sich Markus Paschke mit Heimleiter Christoph Leßnig, dass dem Beruf mehr Wertschätzung entgegengebracht werden muss – auch im Hinblick auf bessere Bezahlung. Wettbewerb sollte über die Qualität der Pflege und der Zuwendung, nicht über die Höhe der Löhne erfolgen. Durch einen Branchentarifvertrag kann ein großer Schritt hin zu guten Löhnen für gute Arbeit gemacht werden. Paschke appelliert an die Tarifvertragspartner, entsprechende Verhandlungen aufzunehmen.

Foto 1: Der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Paschke (von links) im Gespräch mit Wohnbereichsleiter Gerrit Mennenga und Manja Schlösser vom Medizinischen Dienst der Privaten Krankenkassen.

Ein weiteres Problem ist, dass vor allem der bürokratische Aufwand immer mehr wertvolle Zeit verschlinge. „Zeit, die besser den Menschen in den Heimen zugute kommen könnte“, sagt Paschke. Die Folge: Der zeitliche Druck auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steige ständig.

Den steigenden Druck würden auch die Bewohnerinnen und Bewohner spüren, so der Abgeordnete. Für individuelle Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner bleibe immer weniger Zeit. Aufgefangen wird dies durch zusätzliches Engagement der Beschäftigten und durch ehrenamtliche Helfer-/innen. „Um weiterhin gute Arbeit leisten zu können, müssen die Pflegesätze angehoben werden. In Niedersachsen liegen die Beträge deutlich unter denen anderer Bundesländer. Auch in den Bundesländern unterschiedliche Personalmindestanforderungen sind nicht nachvollziehbar“, sagt Paschke.

Die Pflegesätze müssten neu überdacht und der bürokratische Aufwand zurückgefahren werden, sagt der Abgeordneten. Denn mehr Geld sei auch mehr Zeit – und die zähle für die Bewohnerinnen und Bewohner, so der Bundestagsabgeordnete. „Die Pflege braucht mehr Zeit für die Menschen und eine angemessene Bezahlung für die Pflegekräfte“, sagt Markus Paschke.

Nach Meinung von Paschke müssen wir die Grundsatzentscheidung fällen, ob wir gute Pflege oder möglichst billige Pflege wollen. „Ich bin eindeutig für gute Pflege. Deshalb wollen wir Sozialdemokraten“, so der Abgeordnete, „auch deutlich mehr Geld investieren.“

Ziel bleibt eine Bürgerversicherung für die Pflege einzuführen. In eine „Bürgerversicherung Pflege“ würden alle, egal ob Arbeitnehmer, Beamte, Selbständige oder Abgeordnete, solidarisch entsprechend ihres Einkommens einzahlen und die Arbeitgeber würden paritätisch beteiligt, so Markus Paschke abschließend.

Hier geht es zur Homepage von Markus Paschke und den Bericht über seinen Besuch im Haus am Königsmoor.

Foto 2: Pflegedienstleiterin Tanja Buss (von links) erläutert Markus Paschke in Anwesenheit von Heimleiter Christoph Leßnig und der Leiterin der Verwaltung, Anita Rocker, den Aufbau des Qualitätshandbuches des Pflegeheims „Haus am Königsmoor“. Bilder: Privat